Der Oktober war irgendwie komisch dieses Jahr. Nur sehr selten golden, zumeist entweder noch sehr sommerlich oder gleich nasskalt-novembrig.
Die Blumen im Oktober
Einerseits blühen die Sommerblumen alle noch immer. Die Ringelblumen leuchten orange und gelb. Die Strohblumen haben zwar kaum Laub, aber dafür sehr lang anhaltende Blüten, die irgendwann in kleinen Schirmchen davonschweben. Das Berufkraut muss immer noch eingedämmt werden, weil es ansonsten mit seinen weißen Blütenschleiern den ganzen Garten einnehmen würde. Zur Herbstaster haben sich zwei neugekaufte Chrysanthemen gesellt. Eine, die schon länger hier wohnt, hat mir das Umtopfen mit unzähligen Blüten gedankt. Und die Kapuzinerkresse wuchert noch immer wie wild weiter. Ich schneide sie schon rigoros mit der Heckenschere zurück, wenn sie den Weg oder den Sitzplatz einnehmen will. Das Abgeschnittene Material verwende ich als Mulch im schattigen Gartenbereich. Dort fühlt sich bisher vor allem der Efeu wohl, aber der Kapuzinerkresse gefällt es da auch; sie wächst an und weiter.
Ansonsten ist der Oktober seltsam geruhsam. Die größeren Rückschnittarbeiten mache ich erst im Frühjahr. Verblühtes darf über Winter stehen bleiben. Eine Forsythie, die ich gerne wegmachen würde, hab ich rigoros runtergeschnitten und hoffe, dass die Mahonie sie einfach überwuchert. Ausbuddeln ist dort nämlich ziemlich schwierig, denn beide wachsen auf einem erhöhten, kleinen Streifen Erde, der mit großen Kalksteinen befestigt ist. Hagebutten und Vogelbeeren bleiben als Vogelfutter hängen. Auch die kleineren Blüten der Sonnenblumen hängen noch an den langen Stielen. Die großen Blütenköpfe musste ich leider schon im September abschneiden, weil ein Sturm die Stengel umgekippt hat.
Die Samenstände der kanadischen Goldruten habe ich abgeschnitten, damit sie sich an der Stelle nicht so extrem aussät. Stengelreste dürfen stehenbleiben und hoffentlich als Winterquartier für Wildbienen dienen. Die Samenstände liegen jetzt an Stellen, an denen ich gerne Goldrutennachwuchs sehen würde. Eine Bergenie hab ich aus dem hinteren, schattigen Gartenteil ausgegraben. Sie hat jetzt einen sonnigeren Platz zwischen den Ringelblumen. Ein ausführliches Pflanzenportrait zur Bergenie habe ich bei Staude des Jahres gefunden.
Essbares im Oktober

Zum Monatsende hin habe ich noch ein Handvoll Stangenbohnen Blauhilde* geerntet, das dürfte es jetzt aber wirklich gewesen sein. Der Mangold* ist noch schön und wandert als Gemüse und Salat in die Küche. Feldsalat* konnte ich auch schon ernten. Und der Pflücksalat Australische Gele* entwickelt sich zum ‚Unkraut‘ und geht überall auf. Teilweise ernte ich Jungpflänzchen so wie normalerweise den Feldsalat. Auch Gartenrauke und wilde Rauke wandern in die Salatschüssel. Kapuzinerkresseblätter und -blüten sowie Borretschblüten bereichern das Grünzeug. Wildkräuter wie die Vogelmiere und Löwenzahn passen auch dazu.
Ein letzter Hokkaido wartet noch auf Verwendung, den Rest haben wir schon als Ofengemüse und Suppe verputzt. Da die kleinen Kürbisschen nichts mehr werden wollten, hab ich die traurigen Kürbisüberreste rausgemacht und im Kompost versenkt. Einzelne Erdbeeren brachte der Oktober auch noch, allerdings war da beim Ernten irgendwer schneller als ich: ich hoffe, sie haben gemundet. Die Erbeerpflanzen breiten sich im kleineren Hochbeet von selbst aus, ich lasse sie gewähren. Dort wohnt jetzt auch die Gartenrauke, die hat sich selbst ausgesät und endlich kann ich sie mal ernten. Die erste Aussaat haben die Schnecken schneller gefressen als ich schauen konnte, die erste Selbstausaat fiel den Erdflöhen zum Opfer, aber jetzt sind wir dran.
Wintervorbereitungen
Das Wasser ist abgestellt, empfindlichere Kübelpflanzen stehen eng an der Hauswand. Laub kommt unter die Pflanzen als Mulch. Reisighaufen liegen in der wilden Ecke und wenn Igel oder Insekten dort den Winter verschlafen wollen, dann dürfen sie das gerne und ungestört tun. Mehr mache ich eigentlich nicht. Rückschnitte stehen erst im ausgehenden Winter oder Frühling auf dem Plan und was an Einjährigen jetzt noch blüht, darf das machen bis der Frost entscheidet, dass jetzt aber genug ist.
Mein Garten ist winterfest – ein Winterfest für Vögel und Insekten!