Juli und August 2018 waren hier nicht nur verdammt heiß, sondern ebenso trocken. Gartenarbeit beschränkte sich auf wässern und ernten. Mulch in Form von ‚Unkraut‘ war so ziemlich Fehlanzeige. Das war auch ganz gut so, denn ich hatte eher wenig Zeit für den Garten und war zumeist recht platt von der Hitze. Die Pflanzen haben es ganz unterschiedlich aufgenommen.
Verlierer der Hitze
Die Zuckerschoten sind viel zu schnell vertrocknet. Die arme Kapuzinerkresse war zuerst mit Blattläusen, dann mit Kohlweißlingsraupen und zuletzt mit Erdflöhen befallen. Die haben ihr so richtig übel zugesetzt, eine Fläche von fast 2m² wurde zuerst skelettiert, dann vertrockneten die Blätter und Triebe. Ich war schon drauf und dran, sie rauszumachen. Bloß der Gedanke, dass die Erdflöhe dann weiterwandern hielt mich davon ab. Die Rauke war ihnen ebenfalls zum Opfer gefallen, auch Kohlrabi und Radieschen standen auf dem Speiseplan. Sogar den Pflücksalat (amerikanischer Brauner) haben sie angepickt, aber nicht so stark erwischt. Den Höhepunkt erreichte ihr Wirken Anfang August, lediglich der Hinweis, dass sie ab Mitte August zurückgehen beruhigte mich. Und so war es auch tatsächlich. Wahrscheinlich hat auch unser nächtlicher Besucher mitgeholfen und etliche davon verspeist. Jetzt ist abwarten angesagt: Wer erholt sich, wer nicht?
Der Kürbis warf Anfang August die gut tennisballgroßen Früchte ab. Nur an der kleinsten Pflanze hat sich eine gehalten und ist ausgereift. Da er aber weiter Blüten nachschiebt, hab ich ihn machen lassen und inzwischen sieht es danach aus, dass wir im Herbst eine lustige Suche veranstalten können, denn überall unter den Blättern verstecken sich Kürbisse und wachsen immer noch nach. Die Stangenbohnen haben zwar geblüht, aber ganze zwei Schoten hab ich in dieser Zeit ernten können.
Gewinner der Hitze
Sogar Tomaten und Chilli haben Wasser dringend gebraucht. Und auch den Kartoffeln hab ich immer wieder einen Schluck gegönnt, bei der ersten Ernte war auch klar zu erkennen, dass die, die mehr Wasser bekommen haben, auch mehr Kartoffeln brachten. Wirklich dolle war das Resultat aber bisher nicht. Die später gepflanzten Kartoffeln lasse ich noch in der Erde. Erstaunlich gut waren die Gurken und der Hit des Gartenjahres: die Buschbohnen.
Blumen und die Hitze
Vieles war früher als sonst, so auch die Sonnenblumen. Von denen hatte ich sehr viele, ich hatte einen ganzen Blumenkasten gesät und in Büscheln ausgepflanzt. Ein paar waren auch von selbst gekommen. So zog sich die Sonnenblumenblüte diesmal über einen relativ langen Zeitraum, sehr zur Freude von Bienen und Hummeln. Die Bechermalven hatten in der schlimmsten Hitze einen Durchhänger, haben sich dann aber wieder gefangen und blühen. Die Trichterwinden fingen erst Ende August so richtig an loszulegen und bei den Cosmeen warte ich immer noch auf das große Blühen. Wunderschön sind die Zinnien diesmal und juhu, ich hab Tagetes. Die sind durch die Hitze von den Schnecken verschont worden. Neu eingezogen ist hängender Fuchsschwanz und eine vom Kürbis überwucherte, eher unscheinbare Duftreseda. Noch ein (bzw. zwei) Neulinge: Dahlien. Vor allem die ungefüllte ist ein echter Insektenmagnet. Auch ein Zitronenfalter war tagelang Stammgast. Als Zeichen der Gastfreundschaft hatte ich übrigens extra viele Wasserschalen stehen. Am beliebtesten die große Tonschale mit Stein in der Mitte: die wurde von Katzen, Igel, Vögeln und ganz besonders oft von Feldwespen genutzt.