Gartenrundgang im Mai – jeden Tag blüht was Neues

Der Mai ist einer der schönsten (und arbeitsreichsten) Monate im Gartenjahr. Ich finde es immer wieder faszinierend, wieviele Blüten der Mai hervorbringt.

Blüten im Mai

Am Anfang des Monats stehen noch der Goldlack und die Schwertlilien in Blüte, die mich schon seit Jahren immer wieder erfreuen.

Goldlack

Der Goldlack duftet so gut und lockt schon früh im Jahr Insekten an. Er hat sich teilweise selbst ausgesamt und geht in den unglaublichsten Ecken auf. Ist genügsam und pflegeleicht.

Schwertlilien (Iris)

Die Schwertlilien haben so eine majestätische Eleganz und sind dabei doch auch ganz anspruchslos und robust. Wie die Sorte heißt, weiß ich gar nicht, sie waren schon im Garten, als ich ihn vor über 20 Jahren von meiner Oma übernommen habe. Ein Teil sogar am ursprünglichen Platz. Ich schneide die verblühten Stengel ab, gebe ihnen bei sehr großer Trockenheit auch mal einen Schluck Wasser und dünne sie alle paar Jahre aus. Einige der rausgezogenen Pflanzen habe ich bei solchen Aktionen an anderen Plätzen eingebuddelt; spätestens im übernächsten Jahr haben sie geblüht. Im Frühling bekommen sie vielleicht noch ein Händchen voll Kompost, mehr Pflege brauchen sie nicht.

Pfingstrose

weisse pfingstrose
Die Pfingsrose in voller Blütenpracht

Zum ersten Mal hat dieses Jahr die Staudenphäonie geblüht, die mir eine liebe Freundin als Ableger vermacht hat. Sie hat ihre wunderschönen weißen Blüten noch rechtzeitig vor Pfingsten geöffnet. Selbstverständlich saßen an ihrer Knospe Ameisen, die die zuckerhaltige Schutzschicht der Knospe weggefressen haben.

Rosen

rosenknospe
Sie hat sich am Zaun eingefunden, plötzlich war sie da.

Meine Rosen sind entweder auch noch von Oma oder zugewandert, ich selbst habe noch keine Rose gekauft und gepflanzt. Omas dunkelroten Rosenbusch musste ich dieses Jahr ganz stark zurückschneiden. Ich hatte echt Bammel, ob der das wegsteckt. Scheint aber geklappt zu haben, denn sie hat schön wieder ausgetrieben und trägt auch Knospen. Die Heckenrosen erfreuen schon fast den ganzen Monat mit Blüten. Und hinten am Holzkomposter in der Efeu-Ecke, wächst und blüht eine Edelrose, von der ich nicht recht weiß, ob sie auch noch von Oma stammt oder sonstwie ihren Weg dahin gefunden hat. Ihre Blütenblätter sind außen sehr hell, fast weiß und innen rot, gerade bei noch ziemlich geschlossener Blüte sieht das faszinierend aus.

Nelken und Salbei

salbei und bartnelken
Rund um den Salbei wachsen Bartnelken, Borretsch, Zitronenmelisse und lassen die Bienen- und Hummelherzen höher schlagen.

Die Bartnelken gehören zu meinen ganz besonderen Lieblingen. Auch sie sind schon sehr lang hier zu Hause und verbreiten sich selbst. Ihr Farbspektrum reicht von ganz hellrosa über pink und magenta bis zu einem Purpurton. Die meisten wachsen bei den beiden Salbeisträuchern. Dort herrscht ganz reger Flugbetrieb, von ganz kleinen Wildbienen bis zu den eindrucksvollen Erdhummeln werden sie besucht. Weitere kräftig-lila Farbtupfer setzen die Vexiernelken, die sich irgendwann mal wild hier eingefunden haben. Auch nach Jahren noch fasziniert mich der Kontrast zwischen ihrer kräftigen Blütenfarbe und dem silbriggrau schimmernden Grün ihrer Blätter.

Thymian

Auch der Thymian öffnet seine zahlreichen kleinen rosa Blüten im Mai und lockt Bienen und Hummeln an. Eine einzelne gekaufte Pflanze, die ich vor drei oder vier Jahren ans Hochbeet gesetzt habe, nimmt inzwischen fast die ganze Breite dieses Beetes ein und hat darüber hinaus noch ein paar Nachkommen per Steckling. Nach der Blüte schneide ich ihn zurück, die Abschnitte trockne ich und verwende sie für ‚dufte Zwecke‘. Thymian und Salbei kombiniert ergibt übrigens einen tollen Sirup, der bei uns als Hustensaft verwendet wird.

Blühendes Gemüse und ‚Unkraut‘

Nicht wirklich spektakulär sind die Blüten verschiedener Gemüsearten, doch Bienen und Hummeln lieben sie: Frühlingszwiebeln, Rauke, Radieschen und Kohlrabi. Aus den Blüten der Radieschen bilden sich im Mai auch schon die ersten Samenschoten. Solange sie noch jung und zart sind, schmecken sie sehr lecker, entweder als kleine Nascherei zwischendurch oder im Salat. Die Kohlrabischoten dürfen ausreifen und als Samen dienen. Auch ein stehengelassener Mangold geht in die Blüte, die vor allem durch ihre Formen fasziniert. Der Spinat zeigt auch schon Ansätze blühen zu wollen, darf er auch.

Dieses Jahr haben aber auch ein paar neue Schönheiten Einzug gehalten.

Akelei

Akeleien, die ich im letzten Jahr ausgesät habe, haben geblüht und mich mit ihrer Anmut bezaubert. Ich habe sie an verschiedene Stellen im Garten verteilt. Gerade im halbschattigen hinteren Bereich scheint es ihnen recht gut zu gefallen. Ich hab nochmal Nachschub vorgezogen, hoffe aber, dass sie sich so gut selbst aussäen wie ich es schon oft gelesen habe. Ihre Blüte hat schon im April begonnen, aber auch im Mai durfte ich mich noch an ihnen erfreuen.

Dahlien, Gladiolen und Anemonen hab ich neu gesteckt und warte schon ganz gespannt auf die Ergebnisse. Zumindest die Dahlien und die Gladiolen lassen sich gut an, die Anemonen lassen noch auf sich warten (oder wurden vielleicht von Schnecken oder Raupen weggefuttert).

Gemüsegarten im Mai

Ich betreib ja nicht die ganz große Selbstversorgergemüsezucht. Trotzdem hab ich so einiges angepflanzt, das die Küche bereichert. In erster Linie sind das frische Salate und Kräuter. Salatrauke und wilde Rauke stehen gut verteilt an Beeträndern, zwei kleine Reihen Spinat dienen auch eher als Salatzutat denn als klassisches Gemüse. Frühlingszwiebeln wachsen im Topf und in den Beeten. Der Pflücksalat (Australischer Gele heißt die Sorte) ist teilweise von selbst aufgegangen oder aus Samen vom letzten Jahr gesät. Ein Teil der Salatpflanzen war schon im Herbst aufgegangen und hat draußen überwintert.

salat und radieschen
Gemüse statt Efeu

In der (ehemaligen) Efeu-Ecke hab ich ihn in erster Linie ausgesät, um dem Efeu was entgegen zu setzen, damit der nicht im brach liegenden Boden wieder aufkommt. Außerdem wachsen dort jetzt Radieschen, Ringelblumen, Sonnenblumen, Kartoffeln und (noch ganz klein) Stangenbohnen. Die Radieschen waren auch aus eigenen Samen und haben leider nur zu einem kleinen Teil überhaupt Knollen gebildet. Anscheinend hatte ich da eine nicht samenfeste Ursprungssorte und die Nachkommen entwickeln sich in Richtung ihrer Elterngenerationen zurück. Da könnten mal Eiszäpfchen in der Ahnenreihe gewesen sein, egal sie schmecken trotzdem lecker und sind nicht holzig. Der Rest dient als Mulch, genauso wie Salatblätter, die von Schnecken angeknabbert sind.  Bisher hat das sehr gut funktioniert, dreimal musste ich einen Brombeertrieb in diesem Bereich ausreißen, Efeu ist dort aber noch keiner wiedergekommen. Auf der anderen Seite des Weges, beim großen Steinhaufen, sah das schon anders aus. Dort waren etliche Austriebe von Efeu und Brombeeren.

Weitere Projekte im Mai

Als wäre im Mai nicht schon genug im normalen Gartenbetrieb zu tun, hatten wir diesmal auch noch ein paar dringende größere Aktionen. Die größte war mit Sicherheit die Dächer der beiden Gartenhäuschen. Dann war das überfällige Zurückschneiden der Forsythie. Natürlich haben wir darauf geachtet, dass keine Vogelnester drin sind, bevor wir etliche Äste sehr weit runtergeschnitten haben. Aus diesen Ästen wurde das sehr organische Rankgerüst für die Stangenbohnen gebaut und auch wenn es gar nicht so aussieht, das Teil ist echt stabil. Auch der Steinhaufen in der Efeu-Ecke hat sich schon verkleinert, aber dazu ein ander Mal mehr, jetzt zieht es mich wieder in den Garten!

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