Frühlingszwiebeln (Lauchzwiebeln) mag ich sehr gern. Sie sind nicht so scharf wie normale Zwiebeln und vor allem nicht so groß. Bundweise eingekauft verbrauchen wir sie trotzdem nicht immer komplett. Als wir noch welche gekauft haben, hab ich sie nach dem Einkauf immer gleich in ein Glas Wasser gestellt. Spannend – auch im Wasserglas wächst das Grün nach bzw. weiter. So ist für einige Tage ein frischer Vorrat an Zwiebelgrün sichergestellt. Doch irgendwann fängt das an unangenehm zu riechen, selbst wenn das Wasser täglich gewechselt wird.
Ich hab dann vor ein paar Jahren mal versuchsweise so ein paar Kandidaten in ein Beet eingepflanzt. Manche wurden Opfer der Schnecken, andere sind aber gut angewachsen und haben geblüht. Die Blüten der Frühlingszwiebeln sehen nicht nur nett aus, sondern sind auch bei Bienen und vor allem Hummeln sehr beliebt. Mit etwas Glück kann man eine Hummel beobachten, die so eine kugelrunde Blüte regelrecht ‚abgrast‘. Ich hab die Pflanzen im Beet stehen lassen und sie haben dort jetzt schon mehrfach überwintert.
Irgendwann stand letztes Jahr auf dem Rand des Hochbeets ein großer Topf, in dem noch eigentlich verbrauchte Erde war.
Eine verblühte Frühlingszwiebel hing mit dem Samenstand schon fast über den Topf und verlockte mich, die Samen in den Topf zu bröseln. Etwas Kompost drüber und abwarten. Kurze Zeit später gingen darin die ersten zarten Röhrchen der neuen Zwiebeln auf. Im August sah das Ganze so aus, wie ihr auf dem Foto sehen könnt. Zum Winter hin stellte ich den Topf ein wenig geschützt an die Hauswand. Die ersten Zwiebelchen hab ich im frühen Winter mit in den Salat gemacht. Dann kam der Frost im März und stoppte zwar vorübergehend das Wachstum, schadete dem Frühlingszwiebeltopf aber glücklicherweise nicht ernsthaft.
So wie es aussieht, haben wir dieses Jahr immer wieder leckere, frische Frühlingszwiebel aus diesem Topf. Ich ernte jeweils die dicksten, entweder mit Wurzel oder auch nur das abgebrochene Grün. Bald sind die ersten aktuellen Blüten vertrocknet. Wenn sie Samen ausgebildet haben, werden die auf jeden Fall in den nächsten großen Topf mit verbrauchter Erde gekrümelt. Auch in den Beeten sind welche aufgegangen und die, die ich nicht versehentlich als ‚Gras‘ ausgejätet habe, dürfen dort natürlich auch wachsen. Aber so gebündelt im Topf, ganz nah am Haus, das ist schon sehr praktisch und schreit nach Wiederholung! Sie stehen dort relativ sonnig und freuen sich über regelmäßige Wassergaben. Ab und zu noch ein bisschen Kompost dran und die Ernte ist gesichert.
Jetzt fehlen nur noch die Tomaten und dann ist eins unsere liebsten schnellen Essen gesichert: Pasta mit Frühlingszwiebeln, Tomaten, Mozzarella.