Einen stark mit Efeu bewachsenen Bereich freilegen

Vorher Bild, noch mit Efeu überwuchert.

Manchmal läuft alles anders als geplant. Meinen Weihnachtsurlaub damit zu verbringen, einen total mit Efeu und Brombeeren überwucherten Bereich zu bearbeiten, war ganz sicher nicht mein Plan, wurde dann aber kurzfristig notwendig. Zum Glück war das Wetter halbwegs mild und so nutzte ich die regenfreien Zeiten (etwa 2 bis 3 Stunden am Tag) um Brombeeren und Efeu zu entfernen. Unschlagbarer Vorteil dieses ungeplanten Timings: im Winter wuchert das hoffentlich nicht so schnell nach!

Wie sich Efeu ausbreitet

Efeuranken wurzeln sehr schnell, wenn sie Erdkontakt haben. Die Pflanze wächst leider nicht nur stark in die Senkrechte und erklimmt mit ihren Haftwurzeln Mauern, Zäune und Bäume, sondern überwuchert auch waagrechte Flächen relativ schnell. Die Ranken bahnen sich ihren Weg auch durch schmale Ritzen und können auf Dauer sogar Mauerwerk, das nicht durch eine intakte Verputzschicht geschützt ist, beschädigen. Im betroffenen Bereich hat sich der Efeu auf dem Boden und in dort gelagerten Steinen ausgebreitet. Gerade in schattigen Bereichen fühlt sich Efeu ziemlich wohl und hat wenig starkwüchsige Konkurrenz durch andere Pflanzen.

Da gleich klar war, dass jede Menge Grünmasse anfällt, habe ich im ersten Schritt einen Holzkomposter* gekauft. Der soll dort nicht für die Ewigkeit bleiben, insofern habe ich eins der billigen Modelle genommen. Zuerst musste der zukünftige Komposterplatz dran glauben und gerodet werden.

Efeu entfernen

Also, Handschuhe* an (Efeu kann hautreizend wirken), die Felco, eine stabile, breite Hacke*, Spaten  und einen Rechen geschnappt und in den hinteren Gartenbereich gestiefelt. Teilweise habe ich sogar mit leichtem Atemschutz gearbeitet, denn bei mir reizt der Efeu auch die Atemwege. Dann gings los:

  • Efeuranken abschneiden, rausziehen und möglichst auf einen Haufen werfen, bis die Komposterfläche einigermaßen frei war.
  • Brombeeren ein Stück über dem Boden abgeschnitten, grob zerkleinert und ebenfalls auf den Haufen geworfen.
  • Soweit möglich habe ich Wurzeln rausgezogen. Der Boden in dem Bereich ist relativ sandig, dadurch ging das einigermaßen gut.
  • Dann mit dem Spaten (eine Grabgabel wäre sogar noch besser dafür geeignet) den Boden grob gelockert. Dafür hab ich den Spaten einfach in die Erde getreten und etwas hin- und hergewackelt. Verbliebene Brombeerwurzeln gut gelockert/ausgegraben und aus der Erde gezogen.
  • Mit Hacke und Rechen danach halbwegs glattgezogen, dabei noch aufgetauchte Wurzeln rausgezogen und den Komposter aufgebaut.
  • Den Efeuhaufen direkt in den Komposter verfrachtet. Dabei hab ich immer wieder ein paar Schaufeln Erde zwischenrein gemischt.
  • Das Spiel im restlichen Bereich wiederholt, solange es das Wetter zuließ. Die Erde war so nass und matschig, dass an den Stiefelsohlen dick der Matsch hängenblieb.
  • Aus einem Teil der Ziegelsteine wurde deshalb ein kleiner Weg, Marke ‚tritt-sich-fest‘. Dafür habe ich den Boden halbwegs glattgezogen und die Steine im Fischgrätmuster ausgelegt. Um darauf zu laufen oder vielleicht mal mit einer Schubkarre langzufahren, reicht mir das vollkommen. An den Seiten wird später mit Erde aufgefüllt, aber erstmal darf die ganze Geschichte sacken.
gartenweg
Links vom Weg ist der Efeu schon weitgehend entfernt, da war vorher alles überwuchert.

Alles in allem war es viel Handarbeit mit ganz normalem, robustem Gartenwerkzeug. Die Efeuwurzeln waren etwa fingerdick und noch gut mit der Felco Universalschere durchzuschneiden. Das gröbste ist auf jeden Fall geschafft!

Weder Chemie noch ‚Hausmittelchen‘ wie Salz oder Essig hab ich zum Einsatz gebracht, denn diese schaden dem Boden und Grundwasser. Wenn nötig, decke ich die Flächen bis zur endgültigen Bepflanzung ab. Und für einige Zeit wird mich dann noch der nächste Punkt beschäftigen:

Wiederansiedlung verhindern

Im Moment erledigt das noch die Witterung für mich, aber spätestens im Frühling kommt dann die nächste Herausforderung: Verhindern, dass sich der Efeu aus den verbliebenen Wurzeln wieder neu ausbreitet. Auf Dauer sollen in diesem Bereich ein paar Beerensträucher ihren Platz finden, vor allem Himbeeren und Brombeeren sollen dort hin. Als Bodendecker plane ich Walderdbeeren. Dann kommt die eigentliche Herausforderung: Dranbleiben!! Deshalb habe ich zunächst auch nur den Teil links vom neuen Weg gemacht.  Auf diesem überschaubaren Stück werde ich es hoffentlich schaffen, den Efeu für die Zukunft fernzuhalten. Und der Rest kommt dann später dran, denn mein Garten ist ein langfristiges Projekt.

5 Antworten auf „Einen stark mit Efeu bewachsenen Bereich freilegen“

    1. Hallo Ulrike,
      ja, es ist wirklich Fleißarbeit. Aber vielleicht ist der Winter gar nicht so schlecht für solche Aktionen, da wächst es dann wenigstens nicht gleich wieder nach. Und so ein bisschen Frischluft ist ja sehr gesund 😉
      Liebe Grüße
      Sabine

  1. Wow, das sieht jetzt aber gut aus auch der Weg so einfach und so toll, das ist dir wirklich gut gelungen! Ich kenne das mit dem Efeu habe ich auch am Rand eines Beetes und unter der Hecke am Gemüsegarten. Eigentlich finde ich es ja recht hübsch aber es ist wirklich sehr ausbreitungsfreudig, ich schneide mindestens viermal im Jahr, die langen Triebe ab, damit es da bleibt wo ich es haben will. Wenn ich ab und zu mal versäumt habe es zu schneiden dann muss ich so rann, wie du weil es wirklich schnell anwurzelt. Aber ganz raus machen wäre auch schade.
    Liebe Grüße Saskia

    1. Danke Saskia, das motiviert doch gleich mal. Bei mir gibt es auch Bereiche, in denen der Efeu nur eingedämmt wird. An den alten Bruchsteinmauern krieg ich ihn gar nicht ganz raus, da schneide ich nur nach. Dort blüht er sogar und trägt Früchte.
      Aber diese spezielle Ecke versuche ich jetzt wirklich frei zu kriegen und frei zu halten.
      Liebe Grüße
      Sabine

  2. Au hah. Ich habe beim Einzug – auf Anraten eines Gärtners (Augen verdreh) – um steile Hänge zu sichern Efeu in Massen gepflanzt. Ein paar Jahre später hatte ich das „Vergnügen“ diese Monokulturen zu entfernen, incl. Wurzeln ausgraben. Eine furchtbare Arbeit. Und auch nach mehr als 10 Jahren kommen aus noch verbliebenen Wurzelstückchen neue Austriebe.
    Liebe Grüße
    Claudia

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