Ausputzschere ARS 300L unter der Lupe

Wer braucht eine Ausputzschere?

Sie ist auch als Floristenschere oder Leseschere bekannt. Im Garten geht es zur Not auch ohne, aber gerade für feinere Arbeiten ist es schon gut eine zu haben. Balkongärtnern reicht dieses Modell wahrscheinlich schon. Sie ist wunderbar, um Blüten/Verblühtes abzuschneiden, Kräuter zu ernten, Tomaten auszugeizen und auch mal dünnere Zweige zu stutzen. Eine solche Schere kostet auch in guter Qualität nicht die Welt, es lohnt sich, ein gutes Exemplar zu kaufen. Ich habe mir vor ein paar Wochen erstmals eine zugelegt, die ARS 300L und möchte sie schon nicht mehr missen. ARS ist ein japanischer Hersteller.

Die Griffe der ARS 300L

Die Griffe sind handlich geformt und mit rotem Soft-PVC überzogen. Sie lassen sich mit mittelgroßen Händen (Handschuhgröße 7) gut greifen und auch feucht rutschen sie nicht. Das Material fühlt sich angenehm, wenn auch manchmal ein bisschen klebrig an. Auch die ARS Schere ist so gestaltet, dass man sich beim Arbeiten nicht die Finger einklemmen kann.

Die Klingen der ARS 300L

Die Klingen sind schmal und laufen spitz  zu, so kommt man optimal auch zwischen Zweigen oder Stielen durch an genau die Stelle, an der geschnitten werden soll. Für zielgerichtetes Schneiden ist sie wirklich perfekt. Die Klingen sind aus Stahl und setzen durchaus auch mal Rost an. Sie sollten einigermaßen regelmässig gereinigt und geölt werden. Die Klingen sind sehr scharf und sorgen für saubere, glatte Schnitte. Es gibt auch ein kleineres Modell, die ARS 300 SS* mit abgerundeten Klingenspitzen, mir sind für meine Einsatzzwecke aber die spitzen Klingen sympathischer.

Wofür ich die ARS 300L verwende

Die Ausputzschere kommt bei mir immer dann zum Einsatz, wenn ich gezielt Pflanzenteile abschneiden möchte. Das waren in der letzten Zeit:

  • Lavendelblüten für Duftsäckchen und – sträußchen
  • Verblühte Ringelblumen und Bartnelken (auch zur Samengewinnung)
  • Ringelblumenblüten, um daraus Öl zu machen
  • Samengewinnung bei Salat, Radieschen, Rauke, Hornveilchen
  • Tomaten ausgeizen
  • Blumen für Sträuße schneiden
  • Mangold ernten

GErnteschere ARS300Lut geeignet ist sie sicher auch, um Johannisbeeren oder Trauben zu ernten. Ganz wichtig: Diese Schere sollte beim Schneiden nicht verdreht oder verkantet werden. Die Klingen sind vernietet, bei zu großer Belastung könnte die Niete brechen. Ich verwende sie wirklich nur für das, wofür sie gedacht ist: eher dünneres und weicheres Material. Auch Draht schneide ich damit nicht, auch keinen dünnen, denn das beschädigt auf Dauer die Klingen.

Gesichert wird die ARS mit einer Schlaufe aus Kunststoff. Die ist an einem Griff befestigt und über den anderen drübergezogen wird, um die Schere zu schließen. Mal sehen, wie lange das hält, aber selbst wenn die Schlaufe mal kaputt gehen sollte, lässt sich da leicht eine andere Lösung dranbasteln. Bisher wirkt es aber ziemlich stabil.

Worauf ich beim Kauf der ARS 300L geachtet habe

Aus den Erfahrungen mit anderen Gartenscheren waren mir ein paar Gesichtspunkte besonders wichtig. Ich hatte im Baumarkt verschiedene Erntescheren angeschaut und in die Hand genommen, war aber von keiner wirklich überzeugt. Ich wollte auf jeden Fall (rote) Griffe mit Soft-PVC-Überzug. Eckige Kunststoffgriffe sind mir für längeres Arbeiten zu unbequem. Die Schere sollte eine gute Qualität haben, so war auch eine ähnliche Felco in der engeren Auswahl. Bei der hat mich aber gestört, dass die Griffe so geformt sind, dass sie tatsächlich zur Fingerklemme werden können. Ich hab da so ein spezielles Talent…

Auch das Gewicht war ein Kriterium, die ARS wiegt nur 110g, also minimal mehr als eine Tafel Schokolade, bei längerem Arbeiten macht sich das schon bemerkbar. Zum Vergleich: meine Felco 4 hat 220g. Auch die Sicherung war mir, nach viel Generve mit selbstzuklappenden Sicherungsriegeln, wichtig.

Alles in allem eine sehr solide ‚Kleine für’s Feine‘!

Zum Ende der zweiten Saison

Update Oktober 2018

Die Ars hat mir jetzt die zweite Saison gute Dienste geleistet – Zeit für ein kleines Resümee. Sie ist noch immer scharf und kommt in der alltäglichen Gartenarbeit auch so regelmäßig zum Einsatz, wie ich mir das beim Kauf erhofft hatte. Die Sicherungsschlaufe hält, die Griffe sind noch immer in Ordnung. Gelegentlich verlangt sie nach einem Tröpfchen Öl, ansonsten ist sie hochwertig und pflegeleicht. Oft hab ich sie in der Hosentasche, wenn ich im Garten unterwegs bin. Ich hab den Kauf nicht bereut.

Update März 2020

Und sie ist immer noch scharf. Und noch immer oft im Einsatz. Das Tröpfchen Öl bekommt sie nach Bedarf und leistet wirklich gute Dienste. Inzwischen gibt es auch eine Edelstahlvariante*, die ich bei einem Neukauf zumindest in Erwägung ziehen würde. Der steht jedoch so schnell wohl nicht auf dem Plan, denn vom Quietschen abgesehen, bin ich mit ihr noch immer sehr zufrieden.

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